Entscheidungen – Wie selbstbestimmt sind wir eigentlich?
Autor/in: Judith Leitner (BSc Psychologie)
Ausgabe: Leben & Gesundheit, Mai/Juni 2021 - Prioritäten
Frühe Entscheidungen
Schon Kinder lernen, eigene Entscheidungen zu treffen – z. B. welche Kleidung sie anziehen oder womit sie spielen.
Das begleitet uns ein Leben lang: Jeden Tag treffen wir 20.000–35.000 Entscheidungen, bewusst oder unbewusst.
Unbewusst & Gewohnheitsmäßig
Die meisten Entscheidungen laufen automatisch ab – Blitzentscheidungen.
Große und kleine Entschlüsse mischen sich, manche mit kurzfristigen, andere mit weitreichenden Folgen.
Rationale Entscheidungen
Beispiel: Autokauf → Informationen vergleichen, Pro- & Contra-Liste erstellen, Kriterien abwägen.
Bauchentscheidungen
Viele Entscheidungen entstehen intuitiv – basierend auf Erfahrung.
Dieses unbewusste Wissen nennen Forscher Heuristiken – mentale Abkürzungen.
Gestalten sie aktiv ihr eigenes Leben - treffen sie bewusst Entscheidungen.
Drei wichtige Heuristiken
Verfügbarkeitsheuristik: Wir überschätzen, was uns leicht einfällt.
Repräsentativitätsheuristik: Wir ordnen Menschen/Gegenstände aufgrund von Stereotypen ein.
Ankerheuristik: Wir lassen uns von einem Startwert oder ersten Eindruck stark beeinflussen (z. B. Preisvorstellungen, Spendenhöhe).
Bewusst entscheiden
Um gute Entscheidungen zu treffen:
Rahmen & Prioritäten schriftlich festlegen
Abstand nehmen, wenn der Rahmen „verrutscht“
Werte und Ziele klären
Täglich die 5–10 wichtigsten Aufgaben planen
Glücklich entscheiden
In positiver Grundstimmung entscheiden
Nach Möglichkeiten für Sowohl-als-auch-Lösungen suchen
Entscheidung akzeptieren, nicht endlos grübeln<y
„Entscheidungen bewusst zu treffen heißt, das eigene Leben aktiv zu gestalten.“