Verletztes Vertrauen heilen

 

Autor/in: Ben Bornowski (Pastor mit Schwerpunkt Jugendarbeit)

Ausgabe: Leben & Gesundheit, März/April 2021 - Vertrauen

Spielplatzszene

Ein fünfjähriger Junge wird von seiner Mutter ermahnt, sich zu entschuldigen, nachdem er ein anderes Kind geschubst hat.
Jonas streckt widerwillig die Hand aus und murmelt ein leises „Entschuldigung“.
Die Szene verdeutlicht: Entschuldigen gehört zum guten Ton, aber eine Entschuldigung ohne Herz bewirkt wenig.

Vergebung

Vergebung heißt nicht, die Schuld gutzuheißen.
Wikipedia definiert: „Vergebung ist der Verzicht einer Person, die sich als Opfer empfindet, auf den Schuldvorwurf.“
Es geht darum, den Anspruch auf Rache loszulassen – nicht darum, das Unrecht kleinzureden.

Die Brotschneidemaschine

Ein Bild: Sich zu weigern, eine Wunde zu versorgen, bis sich die Brotschneidemaschine entschuldigt.
Lehre: Die Verantwortung für die eigene Heilung darf nicht dem Täter überlassen werden.
Heilung beginnt, wenn man selbst aktiv wird – unabhängig davon, ob der andere sich entschuldigt.

Eine echte Entschuldigung beweist stärke.

Echte Versöhnung

Versöhnung braucht Zeit und Ernsthaftigkeit.
Nur wenn Entschuldigungen aufrichtig sind, kann wahre Heilung geschehen.

Persönliche Erfahrung

Der Autor schildert eine eigene schmerzhafte Erfahrung, bei der er jahrelang nicht vergeben konnte.
Erst als er selbst die Initiative ergriff und Vergebung aussprach, begann echte Heilung.
Er erkannte, dass er selbst ebenfalls Anteil an der Situation hatte.

Fazit

Heilung beginnt bei uns selbst:
➤ Definiere die Verletzung
➤ Entscheide dich für Vergebung
➤ Trenne Heilung von der Reaktion des anderen
➤ Setze gesunde Grenzen, wo nötig


Wunden können heilen – auch wenn nicht jede Beziehung perfekt wird.
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