Selbstchck Vertrauenswürdigkeit - Wie vertrauenswürdig bin ich?

 

Autor/in: Melanie Kluge (Psychologin)

Ausgabe: Leben & Gesundheit, März/April 2021 - Vertrauen

Ich arbeite in einer Suchtklinik mit Menschen, die an Alkoholabhängigkeit leiden.
Eine
vertrauensvolle Therapeut-Patient-Beziehung ist entscheidend für den Erfolg der Therapie.

Vertrauen – ein Geschenk

Vertrauen kann nicht eingefordert werden – es basiert auf Freiwilligkeit.
Man kann es verlieren, aber nicht erzwingen.
Auch der vertrauenswürdigste Mensch kann erleben, dass ihm nicht vertraut wird – und das ist in Ordnung.

Vertrauensbruch

Wenn Vertrauen zerstört wurde, braucht es:
Eingeständnis des eigenen Anteils
Verantwortungsübernahme
Geduld – Vertrauen wächst langsam

Vertrauen ist ein wichtiges Mittel in Beziehungen.

Drei Faktoren der Vertrauenswürdigkeit

1 – Fähigkeiten

Wir vertrauen Menschen, von denen wir annehmen, dass sie Fähigkeiten, Wissen, Zeit und Mittel haben.
Dazu gehört auch, dass sie verlässlich sind und ihre Versprechen halten.

2 – Wohlwollende Haltung

Eine respektvolle, wohlwollende Haltung erleichtert Vertrauen:
➤ Empathisch zuhören, nicht verurteilen
➤ Gute Gründe unterstellen
➤ Gemeinsame Ziele verfolgen
➤ Interesse am Wohlergehen des anderen zeigen

3 – Integrität

Integrität bedeutet, dass Reden, Handeln und Werte übereinstimmen.
➤ Ehrlich zu anderen und zu sich selbst sein
➤ Verantwortung übernehmen
➤ Widersprüche im eigenen Verhalten auflösen
➤ Zu Fehlern und Schwächen stehen

Fazit

Vertrauenswürdigkeit basiert auf Fähigkeiten, Haltung und Integrität.
Die eigene Vertrauenswürdigkeit regelmäßig zu hinterfragen ist eine lohnenswerte Aufgabe.


Vertrauen ist ein Geschenk – es lässt sich nicht einfordern, nur verdienen.
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