Künstlich «Besonnen»: Gesund?
Autor/in: Stephan Freiburghaus (Chefredakteur «Leben & Gesundheit»)
Ausgabe: Leben und Gesundheit, Juli/August 2022 - Sonne
Solarium, Infrarotstrahlen oder Lichttherapie: Letztlich geht es uns darum, das fehlende Sonnenlicht auszugleichen. Doch wie gesund sind diese «Ersatzsonnen»?
Lichttherapie mittels Tageslichtlampen
Heilung durch Licht ist keine neue Erfindung – schon Assyrer, Babylonier und Ägypter nutzten Sonnenlicht für Heilzwecke.
➤ Moderne Lichttherapie hilft vor allem bei saisonalen Depressionen, wenn sie morgens mit 2.500–10.000 Lux angewendet wird.
➤ Sie senkt die Melatoninproduktion und kann schon nach wenigen Tagen die Stimmung verbessern.
➤ Trotz Lampen bleibt echtes Tageslicht die beste Quelle.
Solarium
Der deutsche Ingenieur Friedrich Wolff erfand 1975 die erste Sonnenbank.
➤ Risiko: UV-Strahlung aus Solarien gilt laut WHO als höchst krebserregend und beschleunigt Hautalterung.
➤ In Deutschland ist die Nutzung für Minderjährige verboten.
➤ Wer dennoch ins Solarium geht, sollte Maß halten, Hauttyp beachten und Augen schützen.
Verbringe nicht zu viel Zeit an der Künstlichen Sonne!
Infrarotstrahler
Infrarotstrahlen wirken sanft wärmend, fördern die Durchblutung und sind nicht krebserregend.
➤ Sie helfen gegen Muskelverspannungen, können Räume trocken halten und Schimmel vorbeugen.
➤ Erste Infrarotkabine: John Harvey Kellogg 1891 („Electric Light Bath“).
➤ Heute gibt es Vollspektrum-, Keramik- oder Carbonstrahler – auch als kompakte Geräte.
„Licht kann heilen – aber nicht jede künstliche Sonne ist harmlos.“