Cannabis – einfach nur ein bisschen Entspannung?
Autor/in: Katharina Broegaard (Praktische Ärztin)
Ausgabe: Leben & Gesundheit, Mai/2020 - Mäßigkeit
Michael und seine Freundin
Michael (Mitte 20) und seine Freundin rauchten 11 Jahre lang Cannabis.
➤ Sie wollen aufhören, um ihr Leben neu zu ordnen.
➤ Entzugserscheinungen: Nervosität, Schlafstörungen, Albträume, Schwitzen, Zittern.
➤ Nach 10 Tagen werden die Symptome am schlimmsten, ab 14 Tagen wird es langsam besser.
Motivation und Unterstützung sind entscheidend, um durchzuhalten.
Cannabis ist eine Droge
➤ Cannabis enthält THC, das kritisches Denken hemmt und Reaktionsfähigkeit herabsetzt.
➤ Besonders gefährlich im Straßenverkehr.
➤ Cannabis kann Abhängigkeit auslösen und erschwert durch seine Wirkung die Motivation, etwas zu verändern.
Frau M.
40 Jahre lang täglicher Cannabiskonsum, zuletzt in großen Mengen, da ihr Mann gewalttätig wurde.
➤ Nach seinem Umzug ins Pflegeheim wollte sie aufhören.
➤ Wird mit unterdrückten Gefühlen konfrontiert, Depression bricht durch.
➤ Muss lernen, Probleme ohne Betäubung anzugehen.
Cannabis ist eine Droge und der Konsum schränkt dich im Alltag ein!
Ben
➤ Akute Psychose nach Konsum von hochpotentem Skunk.
➤ Halluzinationen, Angst, Aggressionen, Kontrollverlust.
➤ Wurde in geschlossene Psychiatrie aufgenommen und später in Entzugsstation verlegt.
➤ Beginnt Langzeitbehandlung, um dauerhaft clean zu bleiben.
Warum Menschen rauchen
➤ Angst, Gereiztheit, Probleme
➤ Suche nach Sinn, Gewohnheit
➤ Persönlichkeitsentwicklung wird gehemmt, Motivation sinkt
Fazit
Cannabis ist keine harmlose „Entspannung“.
➤ Es kann psychische Störungen und Abhängigkeit auslösen.
➤ Motivation und Unterstützung sind entscheidend für den Ausstieg.
➤ Mit Hilfe ist ein drogenfreies Leben möglich.
„Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg – selbst aus der Abhängigkeit.“